31. März 2022
Studie zeigt: 40 Prozent CO2-Einsparungen durch elektrische Leichtfahrzeuge möglich
Die Hälfte aller Autofahrten in Deutschland könnten mit elektrischen Leichtfahrzeugen (kurz LEV für “Electric Light Vehicle”) erledigt werden. Dies wiederum könnte deutschlandweit die Treibhausgas-Emissionen um ganze 40 Prozent bzw. 57 Millionen Tonnen senken. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des “Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt” (DLR) im Auftrag des Interessenverbands für elektrische Leichtfahrzeuge LEVA-EU. Die Studie hat sich ausgiebig mit elektrischen Leichtfahrzeugen vom E-Scooter bis zu Fahrzeugen der Klassen L7e wie den Elektro-Kleintransporter ARI 458 beschäftigt.
Elektrische Leichtfahrzeuge – eine Chance für klimafreundlicheren Verkehr ©DLR.
Mascha Brost, die Leiterin der Studie, sagt dazu: “Ressourcenschonende Fahrzeuge sind ein wichtiger Faktor, um die Klimawirkung des Verkehrssektors zu senken – zusätzlich zu Veränderungen unseres Mobilitätsverhaltens und technologischen Fortschritten“. Denn größere Fahrzeuge verwenden einen Großteil ihrer Energie darauf, das Fahrzeug selbst in Bewegung zu setzen, während der Gewichtsanteil der Insassen sehr gering ist. Bei Leichtfahrzeugen ist dieses Verhältnis deutlich günstiger, wodurch weniger Energie verbraucht wird. Zudem werden in elektrischen Leichtfahrzeugen kleinere Akkus verbaut, wodurch auch hier Rohstoffe und klimaschädliche Emissionen bei der Herstellung gespart werden.
Leichtfahrzeuge für viele tägliche Strecken vollkommen ausreichend
Laut der Studie gibt es in Deutschland jeden Tag 30 Millionen Pkw-Fahrten mit weniger als 2 Kilometer Wegstrecke, weitere 30 Millionen sind kürzer als 5 Kilometer. Dazu äußert sich Laura Gebhardt, welche die Mobilitätsdaten der Studie ausgewertet hat: “Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, dass für solch kurze Distanzen nicht unbedingt ein großer Pkw notwendig ist, sondern LEV durchaus eine Alternative darstellen. Sie ermöglichen weiterhin individuelle Mobilität, nur wesentlich nachhaltiger“.
Als Beispiel wurde in der Studie ein Microcar ähnlich den ARI Motors Elektroautos und Elektro-Keintransporter ARI 458 genutzt, um die Einsparungen zu darzulegen. „Bei der Produktion von Microcars entsteht nur rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen von einem Mittelklasse-Elektroauto“, sagt Simone Ehrenberger, welche die Ökobilanz der Leichtfahrzeuge untersuchen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und einer Reichweite von 120 bis 250 Kilometer ist der ARI 802 beispielsweise vollkommen ausreichend für den großen Anteil der täglich in Deutschland gefahrenen Strecken. Als Nutzfahrzeug ist der ARI 458 mit seinen unzähligen Aufbauten, 530 - 648 kg Nutzlast und bis zu 495 km Reichweite ideal geeignet, um die Transportanforderungen der meisten Betrieben und Dienstleister zu erfüllen.
Der Studie zufolge sind Elektroleichtfahrzeuge wichtige Elemente der Verkehrswende. Deshalb solle die Akzeptanz dieser Fahrzeuge gesteigert werden, z.B. durch "Anreize für Kauf und Nutzung, regulatorische Maßnahmen, der Aufbau der notwendigen Infrastruktur sowie mehr komfortable und sichere Fahrzeugkonzepte". Da Leichtfahrzeuge derzeit nur eine kleine Nische auf dem Markt und in der Politik bilden, sei hier ein Umdenken nötig, um die CO2-Emissionen weiter deutlich zu senken.