4. März 2024
Bidirektionales Laden: Elektroautos als Energiespeicher und Stromquelle immer gefragter
Wer nutzt bidirektionales Laden und welche Voraussetzungen sind dafür notwendig? Welche Formen des bidirektionalen Ladens gibt es und welche Vorteile sind damit verbunden? Eignen sich ARI-Elektrofahrzeuge als Stromspeicher? Alle Antworten auf diese Fragen sowie eine hilfreiche Übersicht finden Sie in diesem Artikel.
Die Energiewende und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien stellen neue Anforderungen an die Stromspeicherung. In diesem Zusammenhang gewinnt das bidirektionale Laden von Elektrofahrzeugen (EVs) zunehmend an Bedeutung. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass eine große Mehrheit von E-Autofahrern daran interessiert ist, die Akkus ihrer Fahrzeuge als Stromspeicher für ihr Zuhause oder das öffentliche Stromnetz einzusetzen.
Aktuelle Studie: Mehrheit möchte E-Auto als Stromspeicher nutzen
Die Studie, die im Auftrag von Kia vom Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde, ergab, dass 81% der befragten E-Fahrer bereit sind, ihr Fahrzeug für das bidirektionale Laden (V2H) zu nutzen, sofern die technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Weitere 75% sind interessiert am bidirektionalen Laden für das öffentliche Netz (V2G). Diese Zahlen verdeutlichen das wachsende Bewusstsein und Interesse der Verbraucher an innovativen Energiespeicherlösungen.
Besonders spannend: Auch Befragte, die nicht in einem Einfamilien-, Doppel-, oder Reihenhaus wohnen, können sich vorstellen, Ihr E-Auto als Stromquelle zur Verfügung zu stellen.
Aktueller Stand: Ladeinfrastruktur und Photovoltaikanlagen bei E-Fahrern
Auch zur vorhandenen Ladeinfrastruktur und der Integration von Photovoltaikanlagen lieferte die Studie aufschlussreiche Ergebnisse. So besitzen oder nutzen bereits 69 Prozent der Befragten private Ladestationen an ihrer Wohnadresse. Weitere 18 Prozent haben die Möglichkeit, eine zu nutzen oder zu installieren.
Ähnlich gut aufgestellt ist ein Großteil der befragten E-Autofahrer in puncto Photovoltaik. 58 Prozent von ihnen haben bereits eine PV-Anlage ins häusliche Stromnetz integriert, weitere 13 Prozent beabsichtigen, sich eine anzuschaffen.
Im Überblick: Wohnsituation und Fahrzeugnutzung von E-Fahrern
Die Mehrheit der E-Fahrer lebt in einem Einfamilienhaus (56 Prozent), gefolgt von 24 Prozent, die in Doppel- oder Reihenhäusern leben, und 21 Prozent, die in Mehrfamilienhäusern oder zur Miete wohnen. Etwa die Hälfte der Befragten (49 Prozent) fährt bereits seit zwei oder mehr Jahren ein Auto mit Elektroantrieb. Gut zwei Drittel der befragten Fahrer (69 Prozent) haben mindestens ein weiteres Fahrzeug im Haushalt, welches häufig ebenfalls über einen alternativen Antrieb verfügt (36 Prozent EV, 35 Prozent PHEV, 48 Prozent andere Antriebe, inklusive Mehrfachnennungen).
Bidi-Laden: Interesse beeinflusst von Wohnumfeld & Ausstattung
Wie die Studie außerdem verdeutlichte, variiert das Interesse am bidirektionalen Laden je nach Wohnsituation und Ausstattung. Bei Einfamilienhausbewohnern liegt das Interesse mit 84 Prozent etwas höher, während es bei Doppel- oder Reihenhaus- sowie Mehrfamilienhausbewohnern jeweils bei 77 Prozent liegt.
Besonders stark ist das Interesse mit 88 % bei E-Fahrern, deren Fahrzeuge über eine Vorstufe des Bidi-Ladens verfügen, wie die "Vehicle-to-Load"-Funktion (V2L). Aber auch der Besitz einer privaten Ladestation (87 %) oder einer PV-Anlage (86 %) steigert das Interesse signifikant.
Große Vielfalt: Formen und Vorteile des Bidirektionalen Ladens
- V2H (vehicle to home)
Das bidirektionale Laden (Bidi-Laden) bietet neben dem positiven Klimaeffekt auch finanzielle Anreize. Indem sie elektrische Energie im Akku Ihres Fahrzeugs zwischenspeichern, können E-Fahrer Geld sparen oder sogar verdienen.
Am einfachsten geht das mit der V2H-Variante. Dabei wird der Strom nicht ins öffentliche Netz eingespeist und nur für die häusliche Stromversorgung genutzt. So kann der Akku kostengünstig mit Strom aus der eigenen PV-Anlage oder einem günstigen Stromtarif geladen werden, um in teuren Spitzenlastzeiten oder bei Stromausfällen als private Stromquelle zu dienen.
Diese Funktion ist für alle ARI-Elektrofahrzeuge optional erhältlich und kann individuell konfiguriert werden.
- V2G (vehicle to grid)
Die Vehicle-to-Grid (V2G)-Technologie macht durch das Einspeisen günstig eingekauften Stroms ins öffentliche Netz auch den Handel am Strommarkt möglich. Dies ist besonders während sogenannter Spitzenlastzeiten sehr gewinnbringend. Sind also die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für das komplexe Energiemanagement zwischen Fahrzeug, Ladestation und Stromnetz erstmal geschaffen, ergibt sich daraus ein sehr attraktives Geschäftsmodell für E-Auto-Besitzer.
Noch sind allerdings rechtliche Hürden wie Steuern, Abgaben und Netzentgelte zu berücksichtigen, weshalb von verschiedenen Akteuren gefordert wird, Elektroautos wie stationäre Speicher zu behandeln.
Aktuell ist diese Funktion für ARI-Elektrofahrzeuge aufgrund der unklaren Rechtslage noch nicht verfügbar. Praktisch umsetzbar wäre sie jedoch bereits jetzt für den ARI 901, 902 sowie den ARI 1570.
- V2L (vehicle to load)
Dank der Vehicle-to-Load (V2L)-Technologie können Elektroauto-Halter ihr Fahrzeug als mobile Powerbank einsetzen. Dabei wird Energie aus der Fahrzeugbatterie genutzt, um Geräte oder Werkzeuge aufzuladen. Je nach Größe des angeschlossenen Devices bedarf es dafür lediglich einer USB-Schnittstelle (z.B. für das Aufladen des Handys) oder einer 230V-Steckdose (z.B. zum Aufladen einer Flex oder eines Scheinwerfers). E-Auto-Fahrer, die sich für diese Option entscheiden, sind damit unabhängig von örtlichen Gegebenheiten und Stromquellen und jederzeit autark unterwegs.
Diese Funktion ist für alle ARI-Elektrofahrzeuge serienmäßig verfügbar.
Lesen Sie dazu: https://www.ari-motors.com/magazin/haeufig_gestellte_fragen/230v-steckdose-fuer-ari-elektrofahrzeuge-so-nutzen-sie-sie
Begrenztes Angebot: Noch zu wenige Fahrzeuge sind Bidi-ready
Trotz des großen Interesses erfüllen bisher nur wenige Fahrzeuge die technischen Anforderungen, die für bidirektionales Laden nötig sind. Dabei handelt es sich im Wesentlichen nur um 2 Voraussetzungen:
- die Fähigkeit, Akkustrom nach außen abzugeben
- die Fähigkeit, mit der bidirektionalen Ladeeinrichtung zu kommunizieren.
- Wechselrichter
Damit der Gleichstrom aus der Batterie (DC) in Wechselstrom umgewandelt werden kann, bedarf es eines integrierten Wechselrichters beim Laden und Einspeisen. Je nachdem, ob diese Umwandlung innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs erfolgt, spricht man von bidirektionalem AC- oder DC-Laden.
- Energiemanagement
Zudem ist sowohl auf Haus- als auch auf Netzseite ein intelligentes Energie- bzw- Lastmanagement erforderlich, um Fahrzeugakkus in die Stromversorgung einzubinden. Damit das gelingt, ist eine effiziente Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladeeinrichtung nötig. Automobilhersteller sind daher gefordert, ihr Fahrzeugportfolio mit Blick auf bidirektionale Ladetechnologie weiterzuentwickeln, um den steigenden Bedarf der Verbraucher zu decken.
Effiziente Energiespeicher: Alle ARI-Elektrofahrzeuge sind Bidi-tauglich
Das Portfolio von ARI Motors ist bereits jetzt so ausgestattet, dass alle Modelle problemlos für bidirektionales Laden (V2L) genutzt werden können. Dazu verfügen alle ARI-Elektrofahrzeuge serienmäßig über eine oder mehrere USB-Schnittstellen (z.B. für das Aufladen des Smartphones), die durch eine externe 230V-Steckdose ergänzt werden können. Mit dieser ist auch das Aufladen größerer Geräte (z.B. Akkuschrauber, Flex, Tischkreissäge) ganz einfach umzusetzen.
Zudem ist für alle Modelle optional ein Modul verfügbar, mit dem das jeweilige Fahrzeug für die V2H-Variante gerüstet werden kann. Damit lassen sich ARI-Elektrofahrzeuge auch für die häusliche Stromversorgung nutzen.
Übersicht über Optionen des bidirektionalen Ladens bei ARI-Elektrofahrzeugen:
Fahrzeugmodell | V2H (vehicle to home) | V2L (vehicle to load) |
---|---|---|
ARI 145 | optional | serienmäßig |
ARI 345 | optional | serienmäßig |
ARI 802 | optional | serienmäßig |
ARI 458 | optional | serienmäßig |
ARI 902 | optional | serienmäßig |
ARI 901 | optional | serienmäßig |
ARI 1570 | optional | serienmäßig |
Zukünftig Standard: Bidirektionales Laden von Elektrofahrzeugen
Die Zukunft des bidirektionalen Ladens sieht vielversprechend aus, da es nicht nur den individuellen Energiebedarf der Verbraucher deckt, sondern auch das Potenzial hat, das Stromnetz insgesamt zu stabilisieren und die Integration erneuerbarer Energien zu unterstützen. Mit weiteren technologischen Fortschritten und einer zunehmenden Verfügbarkeit von bidirektionalen Ladelösungen könnte diese innovative Technologie bald zum Standard werden. Bei ARI Motors ist sie dies bereits.
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