E-Autos auf der Überholspur: Weltweite Neuverkäufe erzielen 2022 neuen Rekord!

18. August 2023

E-Autos auf der Überholspur: Weltweite Neuverkäufe erzielen 2022 neuen Rekord!


Radikale Verfechter von Benzinern und Dieselfahrzeugen dürften langsam nervös werden. Denn im Rennen um die Verkaufszahlen haben E-Autos im Jahr 2022 weltweit deutlich aufgeholt und den Vorsprung der konventionellen Riege erkennbar schrumpfen lassen!


1) Weltweit: Deutlicher Anstieg des Absatzes von Elektrofahrzeugen


Ganze 16 % mehr Verkäufe konnte der globale Elektrofahrzeug-Sektor im Vergleich zum Jahr 2021 verbuchen. Hauptabsatzmärkte sind dabei China, gefolgt von Europa und dem Nahen Osten. Allesamt erreichten nach einem kurzen Knick in der ersten Jahreshälfte 2021, der mit gestiegenen Stromkosten infolge des Ukraine-Kriegs erklärbar ist, signifikant höhere Verkaufszahlen als noch im Vorjahr.


Besonders deutlich fiel der Anstieg in China aus, wo der Anteil von Elektrofahrzeugen am gesamten Fahrzeugabsatz im Jahr 2022 auf 29 % gestiegen ist und damit ganze 9% höher lag als im Jahr 2021, als Elektrofahrzeuge nur 20 % aller Neuwagenverkäufe ausmachten.


Aber auch im Mittleren Osten ist der Absatz von Elektrofahrzeugen erkennbar angestiegen. Dort hat sich der Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtabsatz von 3 % auf 6 % erhöht und damit geradezu verdoppelt.


2) Deutschland: Einflussreicher Global Player mit Ladeschwäche


  • Ausbau der Vorreiterrolle in der Herstellung & dem Verkauf von Elektrofahrzeugen

Im Ranking des EV Charging Index, angeführt von China, steht Deutschland auf Platz 2, gefolgt von den USA, den Niederlanden und Norwegen. Damit nimmt es unter den Global Playern der Autobranche eine führende Rolle ein, die sich vor allem am wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtabsatz ablesen lässt. Dieser ist im Jahr 2022 auf 37 % angestiegen.


Dieser doch sehr markante Anstieg ist zum Teil auf staatliche Fördermaßnahmen und Steuererleichterungen zurückzuführen, welche den Umstieg auf nachhaltige Elektrofahrzeuge finanziell belohnen.


Doch auch die gewachsene Auswahl an Elektrofahrzeugen durch die Einführung neuer Modelle sorgt für mehr Absatz. Zudem ermöglichen technologische Fortschritte größere Reichweiten, effizientere Batterien und kürzere Ladezeiten. Dies unterstützt den Abbau von Kaufhemmnissen und sorgt dafür, dass Elektrofahrzeuge zunehmend als praktisch und unkompliziert wahrgenommen und als Alltagsfahrzeug in Betracht gezogen werden.


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  • Nachholbedarf bei Ausbau der Ladeinfrastruktur

Was die Ladeinfrastruktur betrifft, kommt Deutschland seiner globalen Führungsrolle derzeit noch nicht ausreichend nach. So findet sich im EV Charging Index 2023 dieses Zitat:


„EV Adoption in Germany is strong, but growth in public charging network is not keeping pace.”


Dass der Ausbau der Ladenetzes in Deutschland dem allgemeinen Trend zur Elektrifizierung der Autobranche hinterherhinkt, zeigt sich u.a. an der sogenannten „vehicle to point rate“ (Fahrzeuge pro Ladesäule). Diese liegt in Deutschland bei 26 Autos pro Ladepunkt und damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 16 Fahrzeugen pro Ladepunkt.


Dass dies dem tatsächlichen Bedarf nicht entspricht, wird ersichtlich, wenn man einen Blick auf die realen Ladegewohnheiten und –erwartungen von Elektroautobesitzern in Deutschland wirft. So bekunden beachtliche 90 % der befragten E-Auto-Besitzer auf öffentliche Ladestationen angewiesen zu sein. Mehr als 30 % suchen zudem mindestens 3-mal wöchentlich eine Ladesäule auf, um Ihr Fahrzeug aufzuladen.


Das Vorhandensein von ausreichend Ladepunkten entscheidet folglich wesentlich darüber, ob das Halten eines Elektrofahrzeugs als „einfach und unkompliziert“ oder als „aufwändig und anstrengend“ empfunden wird. Ein Abwägen, das, wenn es ungünstig ausfällt, dem Kauf eines Elektrofahrzeugs entgegenstehen kann!


Insofern ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur ein wichtiger Hebel zur Förderung der E-Mobilität und sollte entsprechend genutzt werden.


3) Wie Ladeinfrastruktur sein sollte und wer den Ausbau vorantreiben kann


  • Ladepunkte entlang von Transportrouten und an Alltagsorten

An Vorschlägen zum Ausbau des Ladenetzes mangelt es nicht. Entscheidend ist laut EV Charging Index, Ladesäulen dorthin zu bringen, wo viele Elektrofahrzeuge unterwegs sind. Also zum Beispiel entlang typischer Transportrouten.


Ausreichend Ladepunkte braucht es aber auch da, wo Fahrer von Elektrofahrzeugen sich häufig aufhalten. An typischen Alltags-Orten also, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz oder vor Einkaufscentern. Da der Arbeitsort als beliebtester Ladeort gilt, sind insbesondere Arbeitgeber gefragt, ihr Gestaltungspotential hier wahrzunehmen.


  • Zusammenarbeit von Autoherstellern & anderen Akteuren zur Entwicklung eines „Energie-Ökosystems“

Haupttreiber des Ladeinfrastruktur-Ausbaus sind derzeit jedoch vor allem die Hersteller von Elektrofahrzeugen selbst. Zum einen, weil sie durch den Verkauf von Elektrofahrzeugen automatisch die Nachfrage steigern und dieser gerecht werden wollen. Und zum anderen, weil viele von ihnen zunehmend intensiver mit Energieunternehmen und anderen Akteuren zusammenarbeiten.


Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, um den Bedürfnissen der Kunden nach komfortablen, vielseitigen und effizienten Ladeoptionen entgegenzukommen. Bidirektionales Laden und Smart Charging sind dabei erst der Anfang. Im Ganzen geht es darum, ein umfassendes und facettenreiches Energie-Ökosystem zu entwickeln und die Ladepunkte in dieses zu integrieren.


Nach Ansicht des Autors des EV Charging Index 2023 ist Deutschland dafür gut aufgestellt und sollte vorhandene Wettbewerbsvorteile ausspielen, um seiner Vorreiterrolle auch in dieser Hinsicht gerecht zu werden.


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Quelle: https://www.rolandberger.com/en/Insights/Publications/EV-Charging-Index-Expert-insight-from-Germany.html