Recycling von Elektroauto-Akkus: Nachhaltig & ökonomisch!

28. Februar 2023

Recycling von Elektroauto-Akkus: Nachhaltig & ökonomisch!

Immer mehr Elektrofahrzeuge sind auf Deutschlands und Europas Straßen unterwegs und bringen die Mobilitätswende damit entscheidend voran. Einziger Schwachpunkt dieser Erfolgsgeschichte: Sowohl Blei- als auch Lithium-Akkus verlieren nach einiger Zeit an Kapazität, was einen Verlust an Reichweite mit sich bringt. Deshalb müssen sie irgendwann ersetzt werden.


So weit, so klar.


Doch was passiert eigentlich mit den alten E-Auto-Batterien? Kann man sie entsorgen? Entsteht in naher Zukunft ein riesiger Akku-Abfallhaufen, der unsere Umwelt belastet? Oder gibt es Möglichkeiten, geschwächte Batterien von Elektrofahrzeugen wiederzuverwenden oder nachhaltig zu recyceln?


All das erfahren Sie in diesem Artikel!


1) Gesetzliche Regelungen zur Entsorgung von E-Auto-Batterien


Wie das Umweltbundesamt informiert, ist die Entsorgung von alten Batterien gesetzlich klar geregelt. Vertreiber bzw. Händler von Batterien, wie z.B. Hersteller oder Verkäufer von Elektrofahrzeugen, sind demnach verpflichtet, Batterien unentgeltlich vom Endnutzer zurückzunehmen.


Diese wiederum sind verpflichtet, Altbatterien bei den Vertreibern oder an den Sammelstellen der Wertstoffhöfe oder Schadstoffmobile abzugeben. Es ist nicht erlaubt, Altbatterien auf andere Weise oder an anderen Orten zu entsorgen, da diese giftige Stoffe enthalten und deshalb Gesundheit und Umwelt schädigen können.


2) Second-Life für alte Akkus – Einsatz als Energiespeicher


Ältere Lithium-Akkus, die nicht mehr genügend Kapazität für den effizienten Betrieb eines Elektroautos besitzen, gehören keineswegs gleich zum alten Eisen. Immerhin verfügen sie auch nach mehreren tausend Ladezyklen noch über einen Energiegehalt von 70 bis 80%. Und mit dem lässt sich noch einiges anfangen!


Es ist daher sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll, die verbliebene Energie zu nutzen. Am besten funktioniert das im stationären Betrieb, denn dieser verläuft ruhig und gleichmäßig und fordert altersschwache Batterien nicht zu sehr heraus.


2.1 E-Auto-Akkus als stationärer Speicher in Gebäuden oder erneuerbaren Energiesystemen


Bereits ein einziger Akku mit 20 kWh Kapazität reicht aus, um als Back-up-Puffer die Stromversorgung eines Familienhaushaltes zu sichern.


Schaltet man mehrere alte und ggf. auch einige neue Akkus zusammen, lassen sich auch sehr große und leistungsstarke Energiespeicher aufbauen. Bestes Beispiel dafür ist der riesige Energiespeicher des Leipziger BMW-Werks, welcher aus über 700 zusammengeschalteten Akkus besteht. Dieser speichert den vom Werk erzeugten Solar- und Windstrom, welcher dann in der Produktion zum Einsatz kommt.


2.2 E-Auto-Akkus als Energiespeicher für Beleuchtung


In Verbindung mit Solar- oder Windkraftwerken können E-Auto-Akkus auch genutzt werden, um eine stabile Stromversorgung und konstante Beleuchtung zu sichern.


2.3 E-Auto-Akkus für Notstromversorgung kritischer Infrastruktur


Auch als Back-up-Stromquelle für sicherheitsrelevante Einrichtungen, wie etwa Krankenhäuser, Polizeistationen oder Feuerwehrstationen, können alte E-Auto-Akkus ein zweites Leben führen. In diesem Fall tragen sie dazu bei, die Stromversorgung auch im Falle eines großflächigen Stromausfalls zu sichern.


3) Recycling von Elektroauto-Batterien


Erst wenn ehemaligen Elektroauto-Akkus gänzlich die Puste ausgeht, was oft erst nach 10-12 Jahren Second-Life-Einsatz der Fall ist, geht es ans Recycling. Und auch dieses bringt noch Wertvolles aus den Akku-Veteranen hervor! Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt zum Beispiel. Wichtige Rohstoffe, die in neuen Produktionsprozessen verwendet werden können.


3.1 Verhüttung von Blei-Batterien


Beim Verhütten wird das im Akku enthaltene Blei von anderen Stoffen getrennt. Anschließend kann es wiederverwendet werden, um neue Akkus herzustellen. Dieses Verfahren sichert eine Recyclingquote von Blei-Gel-Akkus von bis zu 94 %.


3.2 Recycling von Lithium-Ionen-Batterien


Um die wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen, die in alten E-Auto-Akkus enthalten sind, entwickeln immer mehr Fahrzeughersteller eigene Recyclingskonzepte und -anlagen. Mit bestem Beispiel voran gehen dabei namenhafte Großunternehmen wie Mercedes, BMW, Volkswagen und Audi.


Ziel ist, wiedergewonnene Rohstoffe, wie Lithium und Mangan, für neue Produktionsprozesse zu nutzen und möglichst geschlossene und nachhaltige Recycling-Kreisläufe zu etablieren. Eine Herausforderung, die es in sich hat und schnellstmögliche Erfolge verlangt.


4) Fazit


Es tut sich also was in Sachen Akku-Recycling von E-Autos! Alte Batterien können unentgeltlich bei den Vertreibern zurückgegeben werden und starten dann – als stationärer Energiespeicher - in eine zweite Einsatzrunde. Im Anschluss werden sie so nachhaltig und effizient wie möglich recycelt und ihre wertvollen Inhaltsstoffe weiterverwendet.


Akku-Schrotthalden sind demnach nicht zu befürchten. Stattdessen arbeiten Hersteller und spezialisierte Dienstleister unter Hochdruck daran, das Recycling von E-Auto-Batterien stetig nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.


Damit E-Auto-Fahren eine saubere Sache ist und bleibt. Auch wenn der Akku in Rente geht.


In diesem Sinne – erfreuen Sie sich an Ihrem Elektrofahrzeug und stromern Sie guten Gewissens in Richtung Zukunft!


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